Wir sind eine heterogene, antiautoritäre, ständig und rasant wachsende Gruppe von FC St. Pauli-Fans, die sich gegen beängstigende Entwicklungen beim FCSP und im Viertel stellt.
Diverse Akteure versuchen zunehmend, unter dem Deckmantel der Solidarität mit der palästinensischen Zivilbevölkerung ihre menschenverachtenden Ideen zu platzieren – im Stadion, im Stadionumfeld und in reichweitenstarken Social-Media-Kanälen. Von Transpis über Aufkleber bis zu BDS-Aufrufen, von Online-Hetze bis zur Bedrohung: Wir akzeptieren weder ihre Methoden noch ihr Gedankengut.
Diese Akteure sind vielfältig. Manche betreiben Social-Media-Accounts und sind selten im Stadion anzutreffen. Andere gehen regelmäßig zu FCSP-Spielen und halten Transpis aus Dublin hoch. Wiederum andere wie die linksautoritäre Gruppe „Flora für alle“ haben überhaupt nichts mit unserem Verein zu tun, beteiligen sich aber gemeinsam mit FCSP-Akteuren bei der Agitation gegen unsere Fanszene. Und um das Bild noch komplexer zu machen: Mit Young Struggle gibt es eine zutiefst antisemitische Gruppe, die unsere Kurve unter Verschleierung ihrer Identität unterwandern will. Was genau hinter diesen Gruppen steckt, werden wir Euch hier näher bringen.
Diese Akteure sind divers, dennoch sind die Gemeinsamkeiten erstaunlich: Sie sehen die HAMAS und die PFLP als Befreiungsorganisationen, relativieren die Terrorakte vom 07.10.2023 und erkennen das Existenzrecht Israels nicht an. Wie sich die große Mehrheit der Jüdinnen*Juden im Stadion, im Viertel und darüber hinaus angesichts einer massiven antisemitischen Welle fühlt? Egal.
Wir sind weit von einer einseitigen Positionierung entfernt, stellen uns jedoch klar gegen diese menschenverachtenden Positionen und gegen die Versuche dieser Akteure, das Millerntor-Stadion öffentlichkeitswirksam zu missbrauchen oder unsere Fanszene zu unterwandern. Wir zeigen uns zugleich solidarisch mit Jüdinnen*Juden, die unter der aktuellen Situation leiden. Unsere Solidarität gilt auch dem Hafenklang, der Roten Flora und allen gegen Antisemitismus und Islamismus engagierten Einzelpersonen sowie Gruppen, die Zielscheibe massiver Verleumdungen und Bedrohungen sind.
Unsere Sichtweise ist differenziert und über allem steht Frieden und Freiheit für alle Menschen. Das beinhaltet ein sicheres Israel und ein freies Palästina.
Wir stehen für:
- Einen sofortigen Waffenstillstand.
- Die Freilassung aller Geiseln.
- Ein Ende der Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung.
- Ein Ende der rechten Regierung in Israel.
- Ein Ende von HAMAS und ihren Verbündeten.
- Ein Israel als sicherer Rückzugsort aller Jüdinnen*Juden.
- Ein freies, unabhängiges und sicheres Palästina innerhalb einer Zwei-Staaten-Lösung, in dem die HAMAS genauso wie Netanjahu & Co. keine Rolle mehr spielen dürfen.
- Uneingeschränkten Zugang zu Hilfslieferungen und ärztliche Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung.
- Ein sofortiges Ende des Siedlungsbaus in den palästinensischen Gebieten.
- Einen Wiederaufbau der palästinensischen Gebiete.
Wir wissen um die Komplexität des Konfliktes, sind aber auch fest davon überzeugt, dass einseitige Positionen immer zu weiteren Opfern und Konflikten führen werden. Wir wollen, dass alle Menschen, einschließlich Israelis und Palästinenser*innen, in Frieden und Freiheit leben können.
Das geht nur, wenn beide Staaten anerkannt werden und die Akteure, die für Zerstörung, Tod und Zwietracht stehen, von der Bildfläche verschwinden. Wer die Auslöschung Israels auf seiner Agenda hat, schadet damit der palästinensischen Zivilbevölkerung, da so niemals Frieden einkehren wird. Viele Menschen in Israel und in den palästinensischen Gebieten positionieren sich längst gegen die Aggressoren innerhalb der eigenen Reihen (israelische Regierung, HAMAS etc.). Im dagegen sicheren Deutschland und anderen europäischen Staaten gießen aggressive, autoritäre und antisemitische Gruppen jedoch weiter Öl ins Feuer. Gruppen, die auch am Millerntor und im Viertel versuchen vorzudringen und nicht davor zurückschrecken, Andersdenkende zu bedrohen.
Dagegen müssen wir uns mit aller Macht wehren!
Wir sind keine Freund*innen von Staaten und Grenzen. Wir müssen aber trotzdem der Realität dieser Welt ins Auge sehen und dazu gehört, dass Jüdinnen*Juden weltweit einen sicheren Rückzugsort – den Staat Israel – brauchen und das Existenzrecht Israels nie zur Verhandlung stehen darf. Dazu gehört aber auch, dass Palästinenser*innen das Recht auf einen eigenen Staat haben müssen